Christiane Packheiser

Quilts – Textile Faszination
„Künstlerisches Arbeiten im Angewandten“ – mit diesem Credo beschäftigt sich Christiane Packheiser seit vielen Jahren intensiv auf einem Gebiet besonderer Überlieferung handwerklicher Kunst. Die Patchwork-  und Quiltkunst  ist besonders in den USA und England populär – hat aber Traditionen, vor Jahrhunderten aus Asien kommend, die in viele europäische  Kulturen hineinreichen. Aus dem Zusammennähen einfacher kleiner Stoffstücke entstehen traditionelle Muster, aber auch innovative textile Kreationen von sehr komplexer,  begeisternder Geometrie.  Beim „Patchen“ werden diese kleinen und kleinsten Stoffstücke zusammengefügt;  beim  anschließenden  Arbeitsgang des „Quiltens“  werden mehrere Lagen Stoff mit kunstvoller Stichführung miteinander verbunden, so dass Wandbehänge, Decken oder andere Gebrauchsgegenstände von hoher Materialdichte entstehen. Jeder Quilt ist ein wertvolles handwerkliches Unikat.
Als ich noch kleines Kind war, war Omas Nähmaschine mein liebstes Spielzeug, und ich habe mit allen Stoffen, die ich bekommen konnte, Kleidung für meine Puppen genäht. Und wenn die Nähte nicht hielten, dann habe ich mit Uhu oder einem Tacker nachgeholfen. Mit etwa 12 Jahren habe ich dann angefangen, Bekleidung für mich zu nähen, aber ich konnte mich nie dazu durchringen auch nur ein allerkleinstes Fitzelchen Stoffrest wegzuschmeißen. Ich fing an, damit zu spielen, die Teile zusammen zu nähen und wieder zu zerschneiden und neu zusammen zu nähen, und nach Jahren des „Textilen herumstümperns“ (in denen ich die Fachoberschule für Gestaltung in Wuppertal besuchte und mich mit bildender Kunst beschäftigte und anschließend eine kaufmännische Ausbildung machte) bekam ich ein Buch aus den USA in die Hände, und endlich wusste ich, das, was ich da mit meinen Stoffschnipseln mache heißt Patchwork, und andere machen das auch. Und damit es was vernünftiges wird, muss man das Werkstück quilten. Nun hatten mich die Quilt-Pocken gepackt, es gab keine anderen kreativen Hobbys mehr. Und irgendwann wurde ich gefragt: „Was machst Du da eigentlich?“ Und: „Wie geht das? Zeigst Du mir das mal?“ Daraus entwickelte sich der erste Kurs, mit Freundinnen am heimatlichen Küchentisch und dann unterrichtete ich den ersten VHS-Kurs. Daraus entwickelte sich eine Berufstätigkeit für fast 13 Jahre, ich denen ich hauptberuflich Patchwork- und Quiltkurse unterrichtet habe und alles, was man zum Quilten so braucht vom Fingerhut über Stoffe bis zur Nähmaschine, verkauft habe. In diesen Jahren sind zahlreiche Kursteilnehmerinnen von mir in diese traditionelle Textilkunst eingeführt worden. Zur Zeit unterrichte ich keine Kurse, da ich mich einer neuen beruflichen Herausforderung stelle, Patchen und Quilten ist zur Zeit nur engagiertes Hobby.